Businessplan: Aufbau und Inhalt

Der Businessplan ist eine zentrale Voraussetzung, um erfolgreich ein Unternehmen zu starten. Er gibt den Gründern die strategische Richtung vor und hilft bei der regelmäßigen Erfolgskontrolle.

Damit das gelingen kann, sollte der Geschäftsplan einem klaren Aufbau folgen und bestimmte Inhalte umfassen. Welche Themen das sind und an wen sich der Businessplan richtet, erfährst du in diesem Einführungstext.

Wozu braucht man einen Businessplan?

Der Businessplan ist die Grundlage für eine strukturierte Unternehmensgründung. Er hilft den Gründern bei einer ganzen Reihe von Aufgaben, die typischerweise in jungen Unternehmen anfallen. Um diesen Zweck perfekt zu erfüllen. sollten die Inhalte des Businessplans unbedingt schriftlich erstellt werden.

Sobald das geschehen ist, kann der Geschäftsplan folgende Funktionen erfüllen:

Strategische Richtlinien für die Geschäftsführung

Junge Unternehmen sind zu großer Flexibilität gezwungen: Abhängig von kurzfristigen Erfolgen, knappen Ressourcen oder anfänglichen Schwierigkeiten müssen Entscheidungen und Pläne recht spontan angepasst werden. Die Geschäftsführung navigiert das Unternehmen durch stürmische Gewässer. 

In dieser Phase bietet der Businessplan die grundlegenden Richtlinien für das Unternehmen. Sie bleiben langfristig bestehen, um trotz spontaner Änderungen in einzelnen Details auf dem richtigen Kurs zu bleiben. Daran sollte sich das Management in allen Entscheidungen orientieren.

Schließlich ist im Vorfeld viel Arbeit in den Inhalt des Businessplans geflossen, die sich nun auszahlt.

Zeitlicher Rahmen für Entscheidungen

Neben der inhaltlichen Strategie umfasst der Businessplan auch eine zeitliche Übersicht, zum Beispiel über wichtige Ziele, Umsätze oder das Erreichen des Break-Even-Points. Auch daran orientiert sich die Geschäftsführung, um operative Tätigkeiten stets auf die strategischen Ziele und Meilensteine auszurichten. 

Basis für die Erfolgskontrolle

Zu den wichtigsten Inhalten eines Businessplans gehören klare Ziele. Dabei handelt es sich vor allem um wirtschaftliche Meilensteine, aber auch um Strategien für einzelne Unternehmensbereiche oder organisatorische Strukturen. Diese Vorgaben werden regelmäßig mit dem Ist-Zustand abgeglichen.

Auf diese Weise kann die Geschäftsführung beispielsweise beurteilen, ob sie grundsätzlich auf einem richtigen Weg ist, in welchen Bereichen noch Verbesserungen möglich sind und welche Fehler gemacht wurden. 

Grundlage für Kredite und Investitionen

Junge Unternehmen, die in der Regel nur geringe, finanzielle Sicherheiten aufweisen, benötigen einen Businessplan, um potenzielle Geldgeber zu überzeugen. Damit können sie ihre wirtschaftlichen Ideen, Konzepte und Pläne darstellen.

Wenn der Ansatz überzeugend ist, stehen die Chancen gut, dass das Unternehmen eine Finanzierung erhält. Schlechte Businesspläne hingegen erschweren die Suche nach einem Kredit oder einer Investition. 


An wen richtet sich ein Businessplan?

Die Bandbreite an Adressaten eines Businessplans ist vergleichsweise groß. Dazu gehören sowohl interne Gruppen (also innerhalb des Unternehmens) als auch externe Personen, die nicht unmittelbar zum Unternehmen gehören. In erster Linie sind folgende Adressaten zu nennen: 

  • Gründer bzw. Geschäftsführer
  • Führungskräfte und Mitarbeiter
  • Banken und sonstige Kreditgeber
  • Potenzielle Gesellschafter und Investoren
  • Behörden (z.B. Agentur für Arbeit für einen Gründungszuschuss)

Was steht in einem Businessplan?

Damit ein Businessplan die beschriebenen Zwecke erfüllt und alle wichtigen Adressaten erreicht, sollte er sich durch vollständige Inhalte und einen strukturierten Aufbau auszeichnen. Er muss das wirtschaftliche Konzept umfassend beschreiben und alle Bereiche sowie Erfolgsfaktoren eines Unternehmens darstellen.

Um dabei die Übersichtlichkeit zu wahren, werden die Inhalte eines Businessplans in zwei Bereiche eingeteilt: qualitative und quantitative Bestandteile. 

Qualitative Inhalte eines Businessplans

Informationen, die sich nicht in konkreten Zahlen ausdrücken lassen, werden als qualitativ bezeichnet. Sie befassen sich beispielsweise mit den Kompetenzen der Gründer, langfristigen Strategien und Zielen oder organisatorischen Elementen.

Die wichtigsten, qualitativen Bestandteile eines Businessplan sind folgende:

  • Unternehmensziele:
    Was ist die Vision der Gründer? Welche strategischen Ziele werden angestrebt? Welche Faktoren sind relevant für den wirtschaftlichen Erfolg?
  • Management und Gründer:
    Wer wird das Unternehmen leiten? Welche Fähigkeiten und Erfahrungen können die Gründer vorweisen?
  • Rechtsform:
    In welcher Rechtsform soll das Unternehmen gegründet werden? Welche Vorteile erhofft sich die Geschäftsführung dadurch?
  • Angebot des Unternehmens:
    Welches Produkt oder welche Dienstleistung soll auf den Markt gebracht werden? Was zeichnet das Angebot aus und macht es einzigartig?
  • Zielgruppe des Unternehmens:
    Welche Personen, Gruppen oder Unternehmen sollen mit dem geplanten Produkt erreicht und überzeugt werden?
  • Produktion:
    Wie soll das Produkt hergestellt werden? Welche technischen Prozesse, Patente etc. sind dafür notwendig?
  • Personalplanung:
    Wie viele Mitarbeiter sollen eingestellt werden? In welchen Fachgebieten ist das Personal besonders wichtig für den Erfolg?
  • Marketingstrategie:
    Auf welchen Wegen und mit welcher Strategie soll das Angebot beworben werden? Welche konkreten Marketingmaßnahmen sind geplant?
  • Administrative Struktur:
    Wie sind das Unternehmen und seine Abteilungen organisiert? Welche Form der Hierarchie und des Führungsstils soll im Unternehmen gelebt werden?

Quantitative Bestandteile eines Businessplans

Nun kommen wir zu den Inhalten eines Businessplans, die sich in konkreten Zahlen ausdrücken lassen. Dazu zählen folgende Themen:

  • Investitionsplan:
    Welche Investitionen sind in der Anfangszeit notwendig? In welchen Zeiträumen werden welche Kosten anfallen? Wie werden sich die Ausgaben für das Unternehmen rechnen?
  • Kosten für die Gründung:
    Welche Kosten fallen an, um das Unternehmen zu gründen? Dazu zählen beispielsweise Anwaltskosten für den Gesellschaftervertrag oder das Stammkapital.
  • Kapitalbedarfsplan:
    Wie viel Geld wird für das Unternehmen insgesamt benötigt? Wofür soll es ausgegeben werden?
  • Finanzierungsplan:
    Woher stammt das Geld, um die geplanten Ausgaben zu finanzieren? Welche Form der Finanzierung ist angedacht bzw. notwendig?
  • Liquiditätsplanung:
    Wie wird die Liquidität des Unternehmens sichergestellt? Wie kann die Zahlungsfähigkeit auch mittel- und langfristig garantiert werden?
  • Umsatzplanung:
    Welche Umsätze und Einnahmen werden in den ersten Quartalen und Jahren angestrebt? Mit welchen Steigerungsraten ist zu rechnen?
  • Gewinnplanung:
    Mit welchen Verlusten oder Gewinnen ist in der Anfangszeit zu rechnen? Wenn es sich um einen Gewinn handelt, wie wird das eingenommene Geld verwendet?
  • Planbilanz:
    Wie wirken sich die Ausgaben, Umsätze etc. auf die Bilanz des Unternehmens aus? Mit welchen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ist zu rechnen?

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Torben Naujokat, Gründer von Modulearn

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