In der Übersicht: Welche Investitionsarten gibt es?

Egal, ob groß oder klein, ob lokal oder international: Jedes Unternehmen investiert. Investitionen sind ohne Zweifel eine wichtige Basis für wirtschaftlichen Erfolg und Wachstum.

Allerdings können die Gründe und Anlässe für eine Investition sehr verschieden sein. Deshalb werden in Weiterbildungen (z. B. im IHK-Wirtschaftsfachwirt) eine ganze Reihe von Investitionsarten unterschieden. Welche davon du kennen solltest, zeige ich dir in diesem Erklärtext.

Kurze Definition: Was ist eigentlich eine Investition?

Vorher stellt sich aber die Frage, was unter einer Investition überhaupt zu verstehen ist.

Allgemein gesprochen ist eine Investition ein Projekt oder ein Gegenstand, für den ein Unternehmen erstmal Geld ausgibt. Von dieser Ausgabe erhofft es sich, später Einnahmen zu erzielen, die größer sind als die ursprünglichen Anschaffungskosten.

Damit würde das Unternehmen langfristig also Geld verdienen. Wenn das klappt, war die Investition vorteilhaft. Funktioniert das Ganze nicht, muss das Unternehmen leider Verluste verzeichnen und die Investition war ein Fehler.

Klassische Beispiele für Investitionen sind eine neue Maschine in der Produktion, eine Kampagne für mehr Absatz oder auch Ausgaben für die Weiterbildung der Mitarbeiter, die dadurch langfristig bessere Leistungen erbringen sollen.

Unterschieden werden die Investitionen nach zwei Kriterien, die wir uns jetzt genauer anschauen. Folgende Investitionsarten wirst du am Ende des Textes kennen:

Nach InvestitionsobjektNach Investitionsanlass
FinanzinvestitionGründungsinvestition
SachinvestitionNeuinvestition
Immaterielle InvestitionErsatzinvestition
Erweiterungsinvestition

Was bekomme ich für die Investition?

Die erste Möglichkeit, verschiedene Investitionsarten auseinanderzuhalten, ist eine Sortierung nach Investitionsobjekten. Das heißt also: Was bekomme ich für mein Geld? In dieser Kategorie finden sich drei Arten von Investitionen:

  • Finanzinvestition
  • Sachinvestition
  • Immaterielle Investition

Unter Finanzinvestitionen fallen alle Investitionen auf dem Finanzmarkt. Man erwirbt also keinen greifbaren Gegenstand wie eine Maschine, sondern Unternehmensanteile, Aktien oder Anleihen. Das Ziel der Finanzinvestition ist es, über Zinsen, Ausschüttungen etc. das eigene Vermögen zu steigern.

Bei Sachinvestitionen kauft das Unternehmen hingegen einen konkreten, materiellen Gegenstand. Das können neue Möbel für das Büro sein, ein Dienstwagen, Maschinen für die Produktion, eine Lagerhalle und so weiter. All diese Gegenstände werden benötigt, um den Betrieb einwandfrei am Laufen zu halten.

Zu guter Letzt gibt es noch die immateriellen Investitionen. Dazu gehören alle Investitionen, die zwar keinen materiellen Gegenstand als Ergebnis haben, aber dennoch wichtig für das Unternehmen sind. Häufige Beispiele sind Patente und Lizenzen. Denkbar sind aber auch Investitionen wie Werbung für mehr Kundenbindung oder Weiterbildung der Führungskräfte. All das kostet zwar Geld, wird aber mit Blick auf die Zukunft voraussichtlich einen Vorteil bringen.

In welcher Situation wird investiert?

Alternativ lassen sich die zahlreichen Investitionen danach gliedern, zu welchem Zeitpunkt sie durchgeführt werden. Daraus ergeben sich vier Typen:

  • Gründungsinvestition
  • Neuinvestition
  • Ersatzinvestition
  • Erweiterungsinvestition

 In die Kategorie Gründungsinvestition fallen alle Investitionen, die ein Unternehmen braucht, um das eigene Unternehmen zu starten. Das sind einerseits Kosten für juristischen Aufgaben (z. B. Gesellschaftsvertrag oder AGB erstellen) und andererseits grundlegende Dinge wie Büroausstattung, die technische Infrastruktur, eine Lagerhalle oder der Maschinenpark.

In der Regel haben Gründungsinvestitionen einen langfristigen Charakter. Sind sie erst einmal getätigt, werden sie nur selten rückgängig gemacht – wenn das überhaupt möglich ist.

Eine Neuinvestition muss trotz des Namens nicht zwingend in der Gründungszeit des Unternehmens stattfinden. Entscheidend ist nur die Tatsache, dass es durch die Investition in neue wirtschaftliche Bereiche vordringt.

Ein Unternehmen könnte beispielsweise eine große Werbekampagne starten, um eine neue Zielgruppe zu erreichen. Oder es werden neue Maschinen gekauft, um ein innovatives Produkt herzustellen.

Bei der Ersatzinvestition steckt der Grund für die Investition schon im Namen. Immer wenn veraltetes Vermögen ersetzt werden muss (z.B. Maschinen, Dienstwagen, technische Geräte), spricht man von einer Ersatzinvestition.

Dabei ändert sich nichts an der grundsätzlichen Ausrichtung des Unternehmens, es wird lediglich der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt.

Etwas anders sieht es bei der Erweiterungsinvestition aus, die sich am besten an einem Beispiel zeigen lässt: Ein Unternehmen stellt Möbel her und möchte die Produktion ausweiten, um alle Kundenanfragen zu bedienen. Dazu benötigt es neue Lagerräume, mehr Mitarbeiter und zusätzliche Maschinen.

Das entscheidende Merkmal: Die bereits vorhandenen Investitionen werden nicht in Frage gestellt, es werden nur zusätzliche Maßnahmen getroffen.

Investitionsarten überschneiden sich oft

Bitte beachte bei der Einteilung der Investitionstypen einen wichtigen Faktor: Eine Investition fällt in der Regel in beide Kategorien und kann deshalb zwei Arten gleichzeitig zugeordnet werden. Beispielsweise kann eine Investition gleichzeitig eine Sachinvestition und eine Gründungsinvestition sein; genauso denkbar ist Neuinvestition und immaterielle Investition.

Die Kombinationen sind im Prinzip alle denkbar. Also nicht verwirren lassen!

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Torben Naujokat, Gründer von Modulearn

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